DAX: hawkishe EZB rückt 15.000 in den Fokus

Der DAX präsentierte sich in den Wochenschluss verstimmt, notierte zur Mittagszeit rund 1% im Minus.

Haupttreiber für die bearishe Vorstellung dürfte die Kommentare von EZB-Präsidentin Lagarde am Donnerstag gewesen sein: während sich am geldpolitischen Pfad der EZB auf den ersten Blick nichts ändert, so sorgte das Vermeiden Lagardes eine Anhebung des Leitzinses bis Dezember 2022 als unwahrscheinlich auszuschließen für Sorgenfalten auf den Hörnern der Bullen.

Denn dieses Nicht-Sagen in Verbindung mit der einhelligen Besorgnis über die jüngsten Inflationsdaten aus dem Euro-Raum schürt derzeit Spekulationen eines zeitnahen Zinsschritts seitens der europäischen Zentralbank, der einerseits den Euro zum US-Dollar zurück über die 1.14er Marke befördert hat, zeitgleich Gift für bullishe Allzeithoch-Fantasien ist.

Der DAX ist nun unter die in der gestrigen DAX-Analyse herausgestellten 15.500er Marke gefallen und hat auch das im Morning Meeting thematisierte, nächste Unterstützungslevel bei 15.200 Punkten unterschritten, nächster Halt somit um 15.000 Punkte.

Die Hoffnung liegt nun auf der Wallstreet und das die überraschend starken Amazon-Zahlen in Verbindung mit einem schwachen US-Arbeitsmarkt und Aussicht auf einen weniger restriktiven, geldpolitischen Kurs seitens der FED über das Jahr 2022.

Sollte es zu einem bullishen Wallstreet-Wochenausklang kommen, würden im DAX mit einer Rückeroberung der 15.200er Marke zum Wochenschluss (zumindest kurzfristig) größere Sorgen abgewendet.
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