DAX: ruhiger Wochenstart durch Independence Day, Re-Test 13.000?

Der DAX startete ruhig in die neue Handelswoche, durch den US-Feiertag Independence Day sind deutliche Impulse erst ab Dienstag zu erwarten.

In meiner DAX-Analyse am vergangenen Freitag schrieb ich noch, dass ich eher skeptisch in Bezug auf eine Rückeroberung der 3.800er Region bin, auch wenn durch Daten der FED Atlanta und ihrer Projektion für das Wirtschaftswachstum der USA für das zweite Quartal ein BIP-Print von nun -2.1% erwartet wird, was nach den -1.6% im ersten Quartal technisch eine Rezession in den USA impliziert und eine geldpolitisch lockerere FED in der zweiten Jahreshälfte, trotz galoppierender Inflation, erwarten ließe.

Ich sollte mich irren, tatsächlich schloss der S&P500 vor dem verlängerten US-Börsenwochenende durch den Independence Day über 3.800 Punkten, primär getrieben durch Spekulationen auf eine geldpolitisch expansivere FED, wobei sogar Gerüchte die Runde machten, dass die FED nach weiteren 75 Basispunkten auf ihrer Juli-Zinssitzung, für den Rest des Jahres keine weiteren Zinsanhebungen plane.


Zeitgleich offenbart sich, dass die Ende Juli seitens der EZB zu erwartende Zinsanhebung allenfalls symbolischen Charakter haben dürfte, eher früher als später weitere geldpolitische Schritte, allen voran ein erneut anlaufendes QE-Programm seitens der Marktteilnehmer erwartet wird.

Tatsächlich könnte eine solche Spekulation zunehmend Fahrt aufnehmen, zeigten die am Morgen veröffentlichten Zahlen zur deutschen Handelsbilanz das erste Defizit seit 1991 und sorgt dies in Verbindung mit den Sorgen um einen russischen Gas-Liefer-Stopp zu einer nun schneller als gedachten De-Industrialisierung des einstigen Euro-Wirtschaftskraftprotz Deutschland.

Sollten sich die DAX-Bullen zeigen, dann meiner Einschätzung nach höchstens im Windschatten der Wallstreet, was aber dennoch bei einer Eroberung der 13.000er Marke zu einem Test der 13.100/150er Region führen könnte und somit der kurzfristig ausmachbaren Abwärtstrendlinie (blau) auf Stundenbasis.

Sollte es auf der Kehrseite zu einem Fall und halten unter 12.800 Punkten kommen, wäre auf der Kehrseite ein erneuter Test der 12.600er Region, dem Bereich ums Vorwochentief, sehr realistisch, unterhalb liegt ein nächster Support um die März-Tiefs um 12.500 Punkte.

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