Ölpreis WTI/Brent: Alles eingepreist?

Ölpreis Brent/WTI: Der Ölpreis schaffte den Widerstand nicht. Marktteilnehmer befinden sich im Wartemodus. Einige Dinge scheinen bereits eingepreist zu sein.

US PRODUKTION DÜRFTE ZUMINDEST NOCH NICHT STEIGEN

Die Rohölbestände haben sich zuletzt wieder negativ entwickelt. So sind die gesamten Lagerbestände gemäß dem EIA und die Bestände im Lager Cushing schneller gestiegen als erwartet. Positiv hingegen entwickelten sich die Benzinbestände. Die US Produktion wurde weiterhin auf 11 Mio. Barrel pro Tag geschätzt und damit unverändert im Vergleich zur Vorwoche. Damit blieben die negativen Impulse bisher aus dieser Richtung aus. Wir werden allerdings in dieser Woche sehen, ob sich der Nachfragetrend tatsächlich verlangsamt oder nicht (Ölpreis: Der Nachfragetrend verlangsamt sich). Die in einigen Ländern wieder teilweise eingeführten Lockdown könnten auf den Erwartungen an die Nachfrage lasten.

China hat heute die Handelsbilanzdaten präsentiert. Öl-Importe sind im Juni den zweiten Monat infolge stark gestiegen. Laut Reuters stiegen die Importe um 34 % im Vergleich zum Vorjahr und um 14 % im Vergleich zum Mai. Dennoch, ein Grund für den starken Anstieg sind die vollgeladenen Tanker, die mit dem bereits im April gekauftem, billigen Öl in den Häfen Chinas nun langsam ankommen. Die Bestände sind weiterhin voll. Exporte nach Raffinerieprodukten aber schwach. Es wird erwartet, dass Öl-Importe im Juni vorerst den Peak gesehen haben. Die EIA hat ihren Bericht zu den Drilling-Aktivitäten am Montag präsentiert (siehe oben). Sie prognostiziert weiterhin eine geringere Produktion im August im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit wäre es der vierte Monat infolge mit rückläufiger Produktion.

OPEC MONATSBERICHT DEUTET HÖHERE KÜRZUNGEN IM JULI AN

Die OPEC hat zudem ihren Monatsbericht vorgelegt und wie auch die IEA in der vergangenen Woche hat das Konglomerat die Nachfrageprognose für das Jahr 2020 angehoben, um 0,2 Mio. Barrel pro Tag auf 23,8 Mio. Barrel. Dies wären 1,5 Mio. Barrel über dem gesamten weltweiten Angebot, dass im Juni gemäß den Schätzungen bestand hatte. Im Juni lag die Compliance bei knapp unter 110 %, für den Juli wird erneut eine Compliance von mindestens 110 % erwartet.
Der Juli neigt sich allerdings dem Ende zu und Marktteilnehmer nehmen wie gewohnt eine abwartende Haltung ein. Im August sollten die Kürzungen auf 7,7 Mio. Barrel pro Tag insgesamt fallen. In dieser Woche wird die JMMC zusammenfinden und der OPEC Vorschläge für das weitere Vorgehen unterbreiten. Überraschungen sollten allerdings nicht erwartet werden, zumindest nicht negativer Natur, da man dies sicher nicht riskieren würde.


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