BTC - technische Indikatoren

Das Banken-Beben setzt sich auch in dieser Woche fort und ergreift die Deutsche Bank, die FED konnte ihren Kurs der starken Zinsanpassungen nicht weiter fortführen, sodass der Leitzins um lediglich 0,25 Basispunkte angehoben wurde und der Kryptomarkt zeigt sich von alldem unbeeindruckt. Dass die FED ihre harten Zinsanpassungen nicht fortführt und sogar wieder Liquidität in den Markt gibt (siehe Marktbericht vom 18.03.) sollte eigentlich positiv von den Märkten aufgenommen werden, doch in den Kursen von NASDAQ, S&P500 u. Co. zeigt sich kaum Bewegung – der BTC-Kurs fiel am Mittwoch sogar um knapp 8%.

Den positiven Markterwartungen des Ansatzes einer weiteren Geldflut steht offensichtlich die schlechte Erfahrung der Bankenkrise von 2008 gegenüber. Herr Powell hat bekundet, dass den US-Banken die notwendige Liquidität zur Verfügung gestellt wird, ebenso sollen Schweizer Banken gerettet werden und die Banken in der EURO-Zone sollen laut Herrn Scholz und Lindner ohnehin stabil sein. Das Zauberwort ist „Eigenkapitalquote“.
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Die Eigenkapitalquote beschreibt das Kapital einer jeden Bank, welches sie vorrätig haben muss und auf dessen Basis sie Geschäfte tätigen kann. 2008 lag diese Kapitalquote für europäische Banken bei unter 1%, sodass sie nur 1% des Kapitals mit welchem Sie arbeiteten überhaupt besitzen mussten. Um das Bankensystem nach der Finanzkrise zu stabilisieren liegt die Eigenkapitalquote heute bei 4,5%. Die Eigenkapitalquote dient den Bank zur Liquiditätssicherung im Fall eines „Bank Runs“.
In der Regel bringen Kapitalbesitzer ihr Geld zur Bank und lassen es dort liegen. Die Bank kann damit arbeiten und geht davon aus, dass niemals alle Kunden gleichzeitig ihre Konten auszahlen möchten. Bei einer Eigenkapitalquote von 1% würden die Banken also mit dem Hundertfachen des von Bankkunden geparkten Kapitals arbeiten und dafür Kredite vergeben, Versicherungen anbieten oder Wertpapiere handeln. Sobald diese Kunden aber kollektiv an ihr Geld wollen, ist die Bank gezwungen ihre Portfolios zu verkaufen und wird im schlimmsten Fall zahlungsunfähig. Dies passiert in der Regel nicht, außer eine Bank erregt den Verdacht zahlungsunfähig zu werden, so wie es bei der Silicon Valley Bank der Fall war.

Da die Eigenkapitalquote mittlerweile bei 4,5% anstatt unter 1% liegt haben Herr Scholz und Lindner allen Grund das europäische Bankensystem als wesentlich stabiler zu bewerten als vor 15 Jahren – ob diese 4,5% am Ende reichen wird sich zeigen. Man stelle sich vor man ginge zur Bank und möchte eine Baufinanzierung mit einer Eigenkapitalquote von 4,5% finanzieren (Rechenbeispiel: Kaufpreis von 500.000$ = Eigenkapital von 22.500€). Und bei einer Baufinanzierung hat die Bank auch noch die Sicherheit der Immobilie im Fall der Zahlungsunfähigkeit. Im Bankensektor gibt es praktisch keine Sicherheit. Dennoch scheint eine europäische und US-amerikanische Finanzkrise tatsächlich unwahrscheinlich. Nicht nur da die Eigenkapitalquote vervielfacht wurde, sondern auch weil jedem Investor mittlerweile bewusst ist, dass die großen Zentralbanken zu „bail outs“ (Bankenrettungen) bereit sind und nicht nur den politischen Willen dazu haben, sondern auch die notwendigen Mittel in Form von Niedrigzinsen und Kapitalspritzen, wie Herr Powell in der vergangenen Woche mit seinen 300 Mrd. USD innerhalb von vier Tagen bewiesen hat.

Das ist alles andere als eine fiskalpolitisch gesunde Situation in den jeweiligen Geldsystemen, da sich die Geldmengen dadurch unbremsbar ins Unendliche erweitern werden und es praktisch keine Möglichkeit gibt dies zu stoppen. Den Beweis hat die FED durch ihre Abkehr der stark steigenden Zinsen in den letzten Wochen geliefert. Dennoch kann so ein Banken-Crash verhindert werden. Was dies für die Inflation bedeutet steht auf einem anderen Blatt.

Die Börsen scheinen diesbezüglich kaum gefährdet oder wenigstens nicht so stark wie es teilweise publiziert wird. Dennoch muss jedem Kapitalbesitzer klar sein, dass eine systemische Geldentwertung vorliegt. Umso wichtiger ist der Kapitalschutz durch Investitionen in Sachwerte wie Rohstoffe, Unternehmensanteile (Aktien) oder auch Kryptowährungen. Im Zusammenhang mit einem etwaigen Finanzcrash werden beim Bitcoin wieder Kurse um 10.000$ beschworen, doch nicht nur ist die fundamentaldaten-begründete Basis dieser Erwartungen fragwürdig, auch spiegeln die Märkte einen Crash nicht wieder.
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Der Bitcoin-Kurs hat über die letzten Monate eine ausgedehnte und stabile Bodenbildung durchgeführt und zum Jahreswechsel eine sehr bullishe Trendwende etabliert. Diverse OnChain-Daten haben besonders in der zweiten Jahreshälfte 2022 eine große Akkumulationsphase indiziert und entsprechend ist viel Kapital in den Markt geflossen bzw.viele BTCs sind auf (mutmaßlich) langfristig orientierten Wal-Wallets gelandet. Abseits der Marktanalyse wird diese Trendwende auch durch technische Indikatoren bestätigt.

Der langfristige MACD , RSI und Sentiment-Indikator auf 1-Monats-Basis deuten eine solche zyklische Trendwende seit einiger Zeit an. So hat das Momentum (Trendstärke) des MACD seit Oktober 2022 abgenommen, sodass eine Abschwächung des Abwärtstrends indiziert wurde. Dies ist in den entsprechenden hellroten Balken des MACD zu erkennen, welche abnehmende Trendstärke indizieren. Ebenfalls sind die entsprechenden Durchschnittslinien beachtenswert, welche ein baldiges „bullish cross“ andeuten. Die orangene Linie beschreibt die langfristige durchschnittliche Entwicklung des MACD (letzten 26 Monate) und die blaue Linie den kurzfristigen Durchschnitt (letzten 12 Monate). Sobald der kurzfristige Trend den langfristigen Trend von unten nach oben schneidet, ist dies als bullishes Trendwendesignal zu interpretieren und die orangene Linie sollte entsprechend ihre Bewegung abschwächen und der blauen Linie folgen. Dies würde voraussetzen, dass die Kurse langfristig steigen können um so die blaue Linie weiter steigen zu lassen und so auch die orangene Linie mitzuziehen. Demnach liegt beim BTC-Kurs im langfristigen, zyklischen MACD nun ein sehr starkes bullishes Trendwendesignal vor.

Gleiches gilt für den RSI dessen Indikatorlinie in der selben Kurs-Phase überverkaufte Kurse indiziert hat, da die Linie entsprechend tief gefallen ist. Die gelbe Linie bildet auch hier den Durchschnitt ab (letzten 14 Monate) und wurde bereits von der Indikatorlinie von unten durchbrochen – bullish cross. Demnach sollte auch beim RSI die gelbe Linie in den kommenden Monaten steigen können, was ebenfalls steigende Kurse voraussetzt. Der Sentiment-Indikator beschreibt die messbare Marktstimmung und bildet in der grünen Welle einen optimistischen Markt ab, in der roten Welle einen Pessimistischen. Auch das Sentiment deutet nach einer halbjährigen pessimistischen Phase abschwächende Tendenzen zu einer positiveren (oder weniger negativen) Stimmung an.
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Noch besser sieht es auf dem 1-Wochen-Chart aus, welcher die letzten Entwicklungen der zyklischen Monats-Indikatoren abbilden kann. Hier ist im MACD bereits seit dem Juli-Tief 2022 eine Trendwende durch ein bullish cross zu erkennen und seither konnte der Kurs sich stabiliseren bzw. seinen Abwärtstrend deutlich abschwächen. Auch deutet der MACD anhand der durchgehend grünen Balken einen bullishen Trend an, sodass substanziell steigende Kurse zu erwarten sind. Einen vergleichbaren Eindruck vermittelt der RSI , welcher sein bullish cross ebenfalls im Juli 2022 geliefert hat und seither von stark überverkauften Kursen nun neutrale bis leicht überkaufte Kurse indiziert – sobald ein Bullenmarkt beginnt, sollten nur noch stark überkaufte Kurse indiziert werden. Also hat der RSI noch viel Potenzial nach oben. Auch der Sentiment-Indikator hat seinen Abwärtstrend seit Juli 2022 deutlich abgeschwächt und konnte seither wieder in den optimistischen Bereich steigen.

Dies bedeutet allerdings nicht, dass der Kurs nun in ein oder zwei Monaten an die 50.000$ steigen muss und am Jahresende bei 200.000$ steht. Zwar wird eine zyklische Trendwende indiziert und eine substanzielle Aufwärtsbewegung scheint sehr wahrscheinlich, doch wird es immer wieder die viel beschriebenen Rücksetzer im Kurs geben welche den Trend zwischenzeitlich abschwächen und überkaufte Tendenzen in den Indikatoren abbauen. Dies ist essenziell für gesunde Kursanstiege damit aufgestauter Verkaufsdruck abgebaut wird, neues Kapital in den Markt kommen kann und sich keine Blase entwickelt. Ansonsten ist die Rally schneller vorbei als sie kommt und sechsstellige Kurse bleiben unerreicht. Somit ist eine ausgedehnte Aufwärtsbewegung wünschenswerter als die 100.000$ noch diesen Sommer. Dies gibt jedem Investor die Gelegenheit nachträglich Kapital in den Markt zu geben und etwaige Rücksetzer für möglichst attraktive Kurse zu nutzten. Auch dieser Mechanismus ist entscheidend für eine substanzielle Entwicklung der zyklischen Strukturen. Denn nur wenn es ein Fundament von profitablen Investoren gibt, kann sich der Kurs ohne größeren Verkaufsdruck entwickeln. Zur Beurteilung dessen ist der Sentiment-Indikator sehr wichtig, denn wenn zu viele Investoren in steigende Kurse hineinkaufen werden sie bei den nicht wahrgenommenen Rücksetzern umso nervöser wenn sie sich (Kurzfristig) im Verlust befinden. Dies drückt die durch den Sentiment-Indikator gemessene Marktstimmung ins negative. Daher liegt unser Fokus auf den Rücksetzern, sodass wir möglichst attraktive Einstiegskurse
innerhalb der Rücksetzer erwischen und somit mehr BTC-Anteile „stacken“ können, die dann bei steigenden Kursen wertvoller werden und darüber hinaus möglichst wenig in der Verlustzone sind, um nicht den persönlichen Beitrag zur negativen Sentiment-Entwicklung zu leisten. Und dazu gilt es die aktuellen Entwicklungen im Blick zu behalten.
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In der aktuellen Betrachtung des Tages-Charts fallen überkaufte Tendenzen auf. Der MACD verliert sein Aufwärts-Momentum bzw. der bullishe Trend an Stärke. Dies indizieren die abnehmenden hellgrünen Balken und die fallende kurzfristige Durchschnittslinie, welche sich der orangenen Linie annähert und ein „bearish cross“ andeutet, sodass in nächster Zeit ein bearishes Trendwendesignal hin zu fallenden Kursen indiziert werden sollte. Dieses Signal hat der RSI heute geliefert, da die Indikatorlinie von oben durch die Durchschnittslinie gefallen ist. Auch der Sentiment-Indikator schwächt sich ab und indiziert abnehmende Marktstimmung.

Noch deutlicher wird diese Entwicklung auf dem imminenten 4-Stunden-Chart, dessen Indikatoren bereits einen Kuzfristigen Abwärtstrend indizieren. Der MACD bildet seit einer Woche ausschließlich rote Balken und die kurzfristige Durchschnittslinie bewegt sich entsprechend unter der orangenen Linie. Ein ähnliches Bild vermittelt der RSI dessen Durchschnittslinie die Indikatorlinie begrenzt und aus einem überkauften Bereich in den neutralen Bereich gefallen ist – es besteht also weiteres Abwärtspotenzial. Der Sentiment-Indikator indiziert ebenfalls keine Kaufbereitschaft.

Zusammengefasst bildet der BTC als Leitwährung des Kryptomarkts eine äußerst stabile Trendwende, welche durch technische Indikatoren indiziert wird und das Kapitalverhalten innerhalb der Akkumulationsphase bestätigt. Die Perspektive auf das Handelsjahr 2023 erscheint generell positiv und die bullishen Vorzeichen des ersten Quartals sollten sich auch den Rest des Jahres durchsetzen können. Jedoch werden auch immer wieder kleinere und größere Rücksetzer in den Kursen auftreten, welche Kaufgelegenheiten bieten können. In keinem Fall sollte Panik in solchen Rücksetzern aufkommen oder Gier zu steigenden Kursen...
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